Seit es Notebooks und Desktops gibt, besteht auch die dazugehörige Diskussion, welches der beiden Geräte denn nun preis-leistungs-mäßig besser dasteht. Dabei wird eines oft vergessen: Jeder der beiden hat eine völlig andere Zielgruppe und entsprechend auch einen anderen Verwendungszweck. Wir zeigen, für welche Menschen ein Notebook und wann ein klassischer Desktop-PC die richtige Wahl ist.
Grundsätzliches zu Desktop-Rechner und Notebook: Ein erster Überblick
Der heute bekannte PC ist ohne Zweifel eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Technologie. Dabei haben sich Notebooks als mobiles Pendant der klassischen, schweren Desktops vor allem aus einem Grund etabliert: Ihrer Mobilität. Die Geräte haben den unschlagbaren Vorteil, vergleichbare oder sogar identische Möglichkeiten bei einem deutlich leichteren Transport und einem geringen Gewicht zu bieten.
Auf der anderen Seite stehen die Nachteile von Notebooks. Die tragbaren PCs, sei es mit Windows, MacOS oder Linux als Betriebssystem, sind durch ihre geringe Größe deutlich kostenintensiver in der Herstellung – schließlich müssen dieselben Bauteile bei verminderten Platzverhältnissen installiert werden. Die Kostensteigerung wird an den Kunden weitergegeben, was sich bis heute nicht verändert hat. Für das gleiche Geld erhalten Nutzer mit einem Desktop-PC also tendenziell bessere Leistung.
Wer benötigt einen Desktop-Rechner?
Klassische Desktop-PCs überzeugen mit diversen Argumenten:
- Mehr Platz bedeutet eine bessere Kühlleistung und damit die Möglichkeit, leistungsstärkere Komponenten zu verbauen. Eine entsprechende Wasserkühlung oder große, schwere Lamellen-Kühlkörper einer Luftkühlung finden in Notebooks keinen Platz.
- Desktops sind beim selben Preis grundsätzlich leistungsfähiger. Zum einen entfalten die Komponenten im Desktop durch die maximale Kühlung ihre volle Leistung. Zum anderen sind kleine, optimierte Chips teurer in der Herstellung und damit auch für den Kunden.
- Notebooks lassen sich eingeschränkt bis gar nicht nachrüsten. Das gilt insbesondere für CPU und Grafikkarte, die beim Desktop-PC mit wenigen Handgriffen getauscht sind.
- Anders als beim Laptop, kann der Desktop-User frei entscheiden, welche Maus, Tastatur und welchen Monitor er verwenden möchte. Das geht beim Notebook zwar auch, grundsätzlich sollte einem die fest verbaute Tastatur aber dennoch zusagen.
Desktop-PCs sind damit vor allem für Menschen interessant, die vom Vorteil der Mobilität ohnehin kaum profitieren – etwa für die Bild- und Videobearbeitung oder das Gaming. Wer versucht, für dasselbe Geld einen passablen Gaming-Notebook zu finden, wird schnell enttäuscht: Entweder ist das Gerät deutlich teurer als ein vergleichbarer Desktop oder bringt nicht die nötige Leistung.
Für wen eignet sich ein Notebook?
Mit einem Notebook – und hier liegt der erste und größte Vorteil, der nicht von der Hand zu weisen ist – sind Nutzer mobil. Das Gerät kann an jeder beliebigen Stelle auf- und wieder abgebaut werden. Eine vergleichbare Flexibilität gibt es nur mit Notebook und Smartphone, wobei hier dann die fest verbaute Tastatur und das große Display fehlen. Notebooks sind mit diesen Eigenschaften perfekt für Menschen, die ihren Rechner oft unterwegs benötigen.
Wer seinen Desktop-PC bisher selbst zusammengebaut hat oder zumindest mit dem Gedanken spielt, kann letzteren beim Notebook direkt wieder vergessen. Hier sind alle verbauten Komponenten aufeinander abgestimmt, was unnötige Leistungseinbußen oder gar technische Defekte grundsätzlich ausschließt. Der User klappt das Gerät auf und legt los – ganz ohne Zusammenbau oder Software-Installation.
Allerdings haben Notebooks auch Nachteile, die vor allem im Vergleich mit Desktop-Rechnern schwer wiegen können:
- User haben nur wenige Möglichkeiten, hardwareseitige Defekte selbst zu beseitigen oder Aufrüstungen vorzunehmen. Im Fall der Fälle muss das Gerät eingeschickt werden.
- Notebooks sind tendenziell teurer als vergleichbare Desktop-PCs. Was im Office-Bereich wenig problematisch ist, stellt sich beim Gaming als großer Nachteil heraus. Hier kommt erschwerend hinzu, dass auch bei hochpreisigen Zocker-Laptops eine Nachrüstung nur schwer möglich ist – für viele Gamer ein No-Go.
- Ohne externen Monitor ist mit einem Notebook bei 17 oder 18 Zoll Schluss. Insbesondere beim Arbeiten oder Gaming kann diese Einschränkung zum Nachteil werden.
Damit sind Laptops vor allem für das mobile Arbeiten, Surfen oder die aktuellste Folge der Lieblingsserie zu empfehlen. Wer die aktuellsten Games in bester Auflösung zocken, seinen Rechner regelmäßig aufrüsten und zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten möchte, sollte stets zum klassischen Desktop greifen. Mit verschiedensten Formaten lassen sich auch in diesem Bereich mittlerweile PCs zusammenstellen, die ohne größere Probleme auch mal transportiert werden können. An ein modernes Notebook kommen sie damit freilich nicht heran.
Fazit: Es kommt auf die Zielgruppe an
Bei der Entscheidung zwischen Notebook und Desktop-Rechner gibt es kein Richtig oder Falsch. Vielmehr kommt es auf die konkreten Anforderungen an das Gerät und die Wünsche des Nutzers an. In jedem Fall erhalten User mit einem Notebook maximale Flexibilität, während der Desktop-Besitzer sich über die leichte und schnelle Nachrüstbarkeit sowie die freie Peripherieauswahl freut.
Wer die maximalen Vorteile mitnehmen möchte, sollte sich mit einer Kombination aus beiden Geräten anfreunden – Dienste wie Google Drive und Microsoft OneDrive ermöglichen die nahtlose Synchronisation von Inhalten zwischen den Geräten. So kann mit dem Notebook unterwegs gearbeitet, mit dem Desktop-PC abends eine Runde gezockt und im Anschluss weitergearbeitet werden.